Thüringer Club LV Hannover
Rassebeschreibung
Thüringer
- Rassekaninchen

Zuchtgeschichte:
Erzüchter
David Gärtner ( 1841 - 1927 ) Waltershausen / Thüringen.
Enstehungsgeschichte:
1895 Kreuzungen von Russen, Silberkaninchen sowie Belg. Riesen.
Der
Erzüchter wollte eigentlich ein größeres Schwarzsilber u. ein schwereres
Russenkaninchen züchhten. Völlig ungewollt fiel in einem Wurf ein
gemsenfarbiger 1.0, er paarte diesen wiederum mit der Mutter und weitere
gemsfarbige Tiere fielen.
Von
1900 - 1906 wurden mehrere Tiere als Neuzüchtung in Leipzig ausgestellt, jedoch
wegen mehrerer Mängel abgelehnt. Es fielen 7 - 9 Pfund schwere Tiere mit
ausgesprochenen Widdertyp, breiten fast waagerecht abstehenden Ohren und weißer
Blesse.
Auf
der Bundesschau 1908 in Hannover kam die Rasse zum Durchbruch und wurde
anerkannt.
Der
Name: Chamios ist jedoch in deutsche Bezeichnung - " Gemsfarbige Thüringer
" gewandelt worde. Heute heißen sie einfach " Thüringer".
Erkenntnisse
in der Thüringer - Zucht:
Die
Rasse hat einen äußerst robusten Gesundheitszustand, es soll aber nicht hinweg
täuschen, das Pflege und Fütterung erbracht werden müssen.
Ein
weiterer Gesichtspunkt ist der Wuchs und Fleischansatz eines vitalen Mittelrasse
- Kaninchens. Innerhalb von 5 Monate kann das Normalgewicht von 3,5 kg erreicht
werden. Die Rasse ist grundätzlich spalterbig, die Spalterbigkeit bezieht
sowohl auf Deckfarbe als auch auf Abzeichen.
1.
Deckfarben gibt es verstärkt gelblichen, gelbrötlichen, und rötlichbraun.
2.
Abzeichen sollen stark - oder dunkelrußartig sich harmonisch darstellen, es
soll kein lackschwarz (alaskaschwarz) erkennbar sein. Hellschatierte Tiere sind
nicht miteinander zu verpaaren!
Die
beste Nachzucht ergibt sich aus Mittel - und Dunkelschattierung. Die Jungen
werden mit gelbrötlicher Haut geboren, auf der sich bereits die Dunkelstellen
abzeichnen. Die Färbung verrät sich vom 8. - 12. Tag nach der Geburt besonders
deutlich, wohingehend sie beim Wechsel des Milchhaares wieder verblaßt. Die
Durchfärbung des Felles läuft mit der 8. Lebenswoche an, nach dem Haarwechseln
zeigt die Rasse im 7.- 8. Monat ihr " Hochzeitskleid "
Von
besonderer Wichtigkeit ist die pigmentstarke Grunddeckfarbe und die gelbrötliche
Unterfarbe, ebenso verrät die Augenfarbe sowie Krallenfarbe die
Farbpigmente. Wegen der Spalterbigkeit sind den mittelschattierten Tiere den
Vorrang einzuräumen, d. h. die Deckfarbe ( Rücken ) muß bis zur Blume in
einem Farbton herunter reichen. Die Tiere bleiben länger ausstellungsfähig.
Da
die Rasse durch Einkreuzen von Russen bei kalter Jahreszeit eine Schwarzfärbung
( Beckenpartie ) nach sich zieht, ist auf mittelschattierung großen Wert zu
legen.
Bei
dunkleren Tieren ist ein dunkler Kopf fest zustellen, was bis hin zum schweren
Fehler beurteilt werden kann. Die Stirnpartie über der Maske soll mit der
Deckfarbe auf dem Rücken identisch sein. Als Abzeichen gelten stark - rußartig
die Maske, währen dunkel - rußartig Augenringe, Kinnbackeneinfassung, Ohren
und Läufe sowie kräftiger, breiter Seitenstreifen.
Durch
die Rassemerkmale in Pos. 4 und Pos. 5 Deckfarbe und Abzeichen ist der Thüringer
in der Fellblüte ein farbenprächtiges Tier.
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Checkliste
für
Ankauf und Weiterzucht des Thüringer - Rassekaninchens
Pos.
1 Gewicht |
4,0 - 4,2 kg, guter
Futterverwerter, Heufresser
Normalgewicht: 3,5 kg
nach 5- 6 Monaten
|
Pos.
2 Körperform und Bau |
Länge 3 x - Breite 1 x
= Volumen
1,0 breite Walzenform,
markanter Kopf ( breite Schnauze und Stirn) direkt am Körper sitzend
fleischige, passende ( offen ) getragene Ohren. Kräftige Vorderläufe.
0,1 breite Walzenform,
eleganter schlanker Kopf, feingegliederte Vorderläufe, sg.
Beckenpartie
|
Pos.
3 Fell |
Die Länge 3 - 3,5 cm,
gute dichte Haarstruktur, viel Unterwolle, nicht zu harte oder weiche
Granne.
|
Pos
4. Deckfarbe |
Satt gelbrotbraun mit
sichtbarem Rußschleier, Stirnpartie soll der Deckfarbe entsprechen,
Krallenfarbe dunkelhornfarbig, Augenfarbe ist braun, Bauchfarbe dunkel -
rußartig.
|
Pos.
5 Abzeichen |
Maske stark - rußartig,
Ohren und Läufe, Augenringe, Kinneinfassung, kräftiger, breiter
seitenstreifen dunkel - rußartig
|
Pos.
6 Unterfarbe |
Leuchtend gelbrötlich
bis zum Haarboden, kurz vor u. während der Umhaarung kann sich ein bläulicher
Schimmer zeigen. Die dunklen Schenkelpartien sind gelb - cremig.
Bauchunterfarbe ist grau - cremefarbig.
|
Merke:
Verpaare niemals
die Zuchttiere mit denselben, sichtlichen Fehlern, achte streng auf einen guten,
gleichmäßigen Phänotyp.
Ziehe lieber einen
erfahrenen Züchter dieser Rasse zu Rate, d.h. beim Ankauf sowie bei der
Verpaarung.
- Achtung -
Achtung - Achtung - Achtung - Achtung - Achtung - Achtung - Achtung - Achtung
Züchterische
Information: In den letzten Zuchtjahren hat sich bei der Thüringer - Rasse
schwerwiegende Fehler in die Zucht eingeschlichen.
1. Fehlen der
Sinushaare ( Spürhaare )
Es ist beim Kauf
sowie bei der Zucht unbedingt darauf zu achten, daß die Spürhaare vorhanden
sind und auch nicht abgebrochen sind.
2. Graue oder
helle Augenfarbe
Die Augenfarbe ist
braun, es ist das dunkelbraun erwünscht. Tiere, welche graue Augenfarbe
aufweisen, sind aus der Zucht zu entfernen. Tiere, welche etwas hellere
Augenfarbe um die Iris aufweisen, sind in der Verdrängungszucht zu verbessern.
3. Drahtige Blume
Es ist ebenfalls
ein Vererbungsfehler und ist ebenfalls auszumerzen oder durch Verdrängungszucht
zu verbessern.
GUT Zucht wünscht
der Thüringer Club im LV.- Hannover
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